Muss ich alles allein machen?



Wer sagt, dass ich alles allein machen muss?
Wer sagt, es läge alles an mir?

"Alles allein machen machen zu müssen" ist ein altes Märchen von Menschen, denen es an Wertschätzung und Anerkennung mangelt. Kein Wunder, dass sie keine Beziehungen führen können, in denen sie erleben, wie es ist, geliebt zu werden. Stattdessen grenzen sie sich von anderen ab.  
Wenn ich mich von der Einstellung leiten lasse, ich müsse alles alleine machen, dann wohl aus Erfahrung, dass niemand es so gut konnte wie ich. Oder: weil andere mir immer wieder die kalte Schulter zeigten. Oder weil in Situationen, in denen ich jemand gebraucht hätte, keiner da war. Vielleicht fehlte auch Anleitung und Hilfe, so dass ich auf meine autodidaktischen Fähigkeiten angewiesen war. Oder ich fürchtete den Verlust meiner Selbständigkeit - nach dem Motto "Entweder machst du es genau so wie ich, oder du kannst selbst zusehen, wie du klar kommst". Viele Möglichkeiten der Erklärungen dafür, lieber alles alleine zu machen. Kurz gesagt: Wer glaubt, alles alleine machen zu müssen, wurde irgendwann in seinem Leben allein gelassen. Deshalb versucht er, sich selbst zu helfen und erwartet nichts mehr von anderen. Er hält seine Beziehungsbedürfnisse zurück.
Wenn ich glaube, es läge alles an mir, dann wohl, weil mich jemand dies immer wieder hat glauben lassen: "Du bist daran schuld, dass es mir schlecht geht." - "Mit dir stimmt etwas nicht." - "Du musst dich erst ändern, damit wir miteinander reden können." Eine Psycho-Logik, die viele Konflikte in Partnerschaften beherrscht und auch in beruflichen Kontexten häufig zu beobachten ist. Mit wechselnden Anklägern und Verteidigern. Und wenig Aussicht auf Erfolg.
Da wir in keiner paradiesischen Welt leben, haben wir in bestimmten Beziehungskonstellationen unsere Unbefangenheit verloren. Bisweilen schauen wir unser Gegenüber durch die Brille unserer Eltern, Lehrer, Ausbilder an und setzen uns selbst die Brille des kleinen Kindes von früher auf. Oft genug haben wir dabei verlernt, was unsere wirklichen Bedürfnisse sind. Was wir brauchen und was wir einfordern dürfen.
Niemand kann uns unsere Wünsche von den Augen ablesen - oder doch? Gelegentlich in der ersten Verliebtheit kommt das schon vor. Zumindest scheint es so. Gelegentlich in guter entspannter Atmosphäre, wenn Menschen ähnliche Bedürfnisse haben und sich schnell einig sind, dann kommt es vor, dass es "matcht".
Häufig jedoch sind wir uns unserer Beziehungsbedürfnisse kaum bewusst und jagen der "blauen Blume" hinterher, in der Hoffnung zufällig mal den zu treffen, er unsere Gedanken lesen kann und der uns glücklich und zufrieden macht - und werden enttäuscht.
Wie soll unser Gegenüber mit uns umgehen, wenn wir ihm keine "Gebrauchsanweisung" für unsere Bedürfnisse geben? Wenn ich weiß, was ich von anderen brauche bzw. nicht brauche, kann ich klar darüber kommunizieren. Ich weiß: Ich habe ein Recht, das zu fühlen, was ich fühle. Ich habe ein Recht, das zu denken, was ich denke. Und ich habe das Recht auf meine eigenen Erfahrungen. Ich bin in der Lage zu werben und zu verhandeln und offen und klar eine "Win-Win"-Situation in Aussicht zu stellen.
Um den Ausweg aus der Selbstbezüglichkeit des "Ich mache alles allein" zu finden, identifizieren wir im ROMPC® Beziehungsbedürfnisse. Die, die uns vertraut sind und die, die schon lange "auf Eis" liegen und auf ihre Erfüllung warten. 

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